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Lil Picard bei Werner Kunze

Jahr: 1978/2005
Schnitt: Michael Rother
Musik: Peter Riegelbauer
Länge: 9:57 min

Lil Picard bei Werner Kunze

Die Performance
1978 war die Performerin, Tänzerin, Journalistin, Designerin und Muse Andy Warhols Lil Picard in Berlin und hatte eine Ausstellung im Neuen Berliner Kunstverein ( in Zusammenarbeit mit dem Künstlerprogramm des DAAD) „Lil Picard: Bett, Buch, Bilder“.
In der Galerie Werner Kunze gab sie anlässlich ihrer dortigen Ausstellung mit Bildern des Sterbens und des Todes eine vielbeachtete Performance und Lesung zu den Themen Krieg und Frieden, Selbstbestimmtheit, Unabhängigkeit, Kreativität.

Der Film
Mit der Kamera Werner Kunzes machte die Berliner Filmemacherin Karin Bandelin Aufnahmen der Performance, des Kunstszenepublikums der Westberliner 70er Jahre, der einzigartigen Atmosphäre vom Berliner 20er Jahre Ambiente in den Galerieräumen und der zeitnahen Aktionsfreude und politischen Stellungnahme Lil Picards, die mit nahezu 80 Jahren ihre Kreativität und ihren Mut unter Beweis stellte.

Die Musik
Der Bassist des Berliner Philharmonischen Orchesters Peter Riegelbauer machte eine experimentelle Improvisation zu den Filmbildern und Themen, bei der der schräge Sound des einzelnen Kontrabasses sowohl Reminiszenzen weckt an Filmmusiken der 20er Jahre als auch das Temperament und die Individualität der Performance-Künstlerin reflektiert.

Der Text
Bei der Lesung wählte Lil Picard Texte aus der Autobiographie von Valeska Gert „Ich bin eine Hexe“, zu welchen sie inhaltlich und biographisch persönliche Bezüge hatte. Ähnlich wie Lil Picard emigrierte die im Berlin der 20er Jahre gefeierte Tänzerin und Performance-Künstlerin Valeska Gert in die USA und führte dort ihren individuellen Lebensstil und ihre künstlerischen Projekte fort. Valeska Gert kehrte nach dem 2. Weltkrieg nach Deutschland zurück und lebte hauptsächlich in Berlin und auf Sylt ihr turbulentes Leben. Lil Picard blieb in New York und wurde dort zu einer festen Größe im Kulturleben.

Die Texte aus Hubert Fichtes „PARALEIPOMENA LIL´S BOOK“ sind aus Interviews, die Fichte mit Picard geführt hatte und die Lil Picards besondere Sicht des Lebens illustrieren.

Lil Picard at Werner Kunze

Journalism, painting, fashion design, objects, performance, happenings, collages were her business. In 1937, she emigrated form Berlin to New York. As an allround artist she made her persona an art object, her life for art a public event, and was famous in the art scene of the 60ies and 70ies. At 78 invited back to Berlin, she lit a humorous severely serious spot on her work.

A reappropriation
For Lil Picard it was a return to the city of her creativity before the emigration. She extends her carpet of experience from the New York period for the postwar generation, the Europeans, lives her intensity of dialogue with her political and artistic presence for the Berliners to participate in her abundance of life and creativity.

The Performance
In 1978, the performer, dancer, journalist, designer, and muse of Andy Warhol´s, Lil Picard, stayed in Berlin and had an exhibition at the Neuer Berliner Kunstverein (in collaboration with the artist program of the DAAD) „Lil Picard: Bett, Buch, Bilder“ (bed, book, images).

On the occasion of her exhibition at Galerie Werner Kunze with images of dying and death, she gave a highly recognized performance and reading, involving the subjects war and peace, self-determination, independence, creativity.

The Film
With Werner Kunze´s camera, the Berlin filmmaker Karin Bandelin took shots of the performance, the art scene audience of West Berlin in the 70ies, the unique setting of a 1920ies atmosphere in the gallery rooms and Lil Picard´s up-to-date joy of action and political intervention, proving her creativity and audacity in spite of being nearly 80.

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